

PERIOSTMASSAGE
Die Knochenhaut = Periost bedeckt als bindegewebige Doppelschicht die äussere Oberfläche der Knochen. Es vermittelt die Gefässversorgung des Knochens, die Befestigung von Muskelsehnen und Bändern am Knochen und die Schmerzwahrnehmung.
Das Periost ist ausserdem an Wachstums- und Regenerationsvorgängen beteiligt.
1926 beschrieb der französische Arzt J. Déjérine erstmals die segmentale Inervation der Knochen des Beckens und der unteren Extremitäten. 1944 wurde sein Werk durch V. T. Imman und I. B. Saunders weiter entwickelt. Sie dokumentierten die vollständige segmentale Inervation des Periosts und etablierten das Konzept des Sklerotoms.
Die therapeutische Wirkung der Periostmassage:
Die Periostmassage löst eine lokale entzündliche Antwort aus, die ihrerseits eine Anzahl von Reaktionen bewirkt:
-
Verbesserung der Mikrozirkulation
-
Ausgleich metabolischer Prozesse in Knochen und Gelenken
-
Stärkung von Gelenkkapsel und Bändern
Im Endeffekt werden Schmerzen und die weitere Entwicklung degenerativer Prozesse in den Gelenken gelindert oder gar behoben. Sie hat über die Spinalnerven eine indirekte Wirkung auf Störungen einiger innerer Organe.
Die Periostbehandlung ist eine Reflextherapie, welche mit sehr feinen Friktionen und einem punktförmigem Druck ausgeführt wird. Sie wird heute in die verschiedenen Massageformen fliessend mit eingebaut / eingefügt.
Am Behandlungsort werden erst die bedeckenden Muskeln beiseitegeschoben, um möglichst engen Kontakt mit dem Knochen zu erhalten. Durch den punktförmigen Druck werden die Schmerzpunkte / Veränderungen im Periost ertastet. Während der Behandlung entsteht am Schmerzpunkt ein heller, spitzer Schmerz, welcher ohne Schmerzausstrahlung ist, im Gegensatz zur Triggerpunkt-Behandlung. Es wird jeweils 20 Sekunden Druck ausgeübt und eine Pause von 5 - 10 Sekunden eingehalten, dies zwei- bis dreimal am Schmerzpunkt.
Natürlich ist die Kommunikation mit dem Massageempfänger sehr wichtig. Wir können zwar den Druck und die Veränderungen im Gewebe spüren, aber nicht die persönliche Schmerztoleranzgrenze des Empfängers.