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MLD MANUELLE LYMPHDRAINAGE

 

 

Die Lymphdrainage ist eine Methode, die nicht auf den aktiven Bewegungsapparat, sondern auf die Lymphgefässe, Lymphe und Lymphknoten wirkt. Die Lymphe (Wasser mit Ablagerung) eines gestauten Gebietes wird in andere, nicht gestaute Bereiche abgeleitet. Für ein gesundes Fliessen der Lymphe sind ausserdem die Muskeltätigkeit, das Gelenkspiel, die Pulsation der Arterien und das Heben und Senken des Zwerchfells wichtig.

Die Behandlungsform und der Ausdruck „Lymphdrainage“ stammen von dem dänischen Philologen Dr. Vodder. Eine wesentliche medizinische Bedeutung gewann seine Methode jedoch nicht. Erst 1963 griff der deutsche Arzt Dr. Asdonk diese Therapie auf, modifizierte sie wesentlich und führte sie auf wissenschaftlicher Basis in die Medizin ein. Zusätzlich entwickelte er die Grifftechnik der Ödemtherapie.

 

Durch die von Prof. Kuhnke eingeführte Extremitätenvolumetrie konnte die Wirksamkeit dieser physikalischen Ödemtherapie nach Asdonk nachgewiesen werden.

 

Seit 1973 besteht die „Feldbergklinik Dr. Asdonk“ als erste Klinik für lymphologische Medizin. Zwei seiner späteren Mitarbeiter, Földi und Deri, gründeten inzwischen eigene Kliniken und sorgten somit für die zunehmende Verbreitung dieser Therapieform.

 

Heute wird die Bezeichnung Manuelle Lymphdrainage (MLD) verwendet. Es werden mit optimalem Erfolg beide Griffsysteme (Lymphdrainage und Ödemgrifftechnik) kombiniert angewandt. Hinzu kommen ergänzende Massnahmen, wie die Hochlagerung, Kompressionsbehandlung, Intervalltraining und Ultraschallbehandlung.

 

Die Lymphgefässe sind wie Einbahnstrassen und beginnen blind als haarfeine Kapillargefässe überall in den Geweben des Körpers. Sie nehmen etwa 10% jener Flüssigkeit auf, die jeden Tag zum Stoffaustausch nährstoffbeladen aus den Blutkapillaren in die Körperzellen gepresst wird, während die restlichen 90% wieder ins Blut zurückgeführt werden.

 

Die Lymphkapillaren bündeln sich und vereinigen sich zu grossen Gefässen und münden schliesslich in den Hauptlymphstamm des Körpers ein, den Milchbrustgang (Ductus thoracicus). Er öffnet sich links oberhalb des Herzens in die grosse Brustvene (linker Venenwinkel) nahe dem Herzen. Unterstützt wird er vom rechten Lymphgang, der die Vene rechts oberhalb des Herzens ansteuert. Letztendlich geben auch die Lymphgefässe ihren Inhalt an den Blutkreislauf zurück.

 

Entsprechend seinem Ursprung aus blind endenden Haargefässen, ist der Lymphfluss (Lymphe) träge und wird hauptsächlich durch die Körperbewegungen und Pulswellen der Arterien in Gang gehalten. Das langsame Dahinfliessen lässt genügend Zeit für eine ausführliche Filterarbeit. Fremdpartikel, Zellschutt und Abfallstoffe werden entfernt, gleichzeitig Nährstoffe im Körper verteilt, und überschüssige Flüssigkeit in den Zellzwischenräumen abgeführt, so dass es zu keinen Gewebeschwellungen kommt.

 

Überaus wichtig ist auch die Funktion im Abwehrmechanismus des Körpers. Die Lymphbahnen sind mit über 100 Lymphknoten bestückt. Sie sind in Gruppen angeordnet, wobei jeder Gruppe ein bestimmter Körperbereich untersteht. Besonders gehäuft sitzen sie im Hals, in den Achselhöhlen und in den Leisten. Hier ist das Hauptquartier für die Reinigungs- und Abwehrarbeit.

 

In diesen Lymphknoten arbeiten zu Millionen eine spezialisierte Form weisser Blutkörperchen, die Lymphozyten. Ist der Körper gesund, sorgen sie dafür, dass die Lymphe reibungslos gefiltert wird. Bei einer Infektion hingegen multiplizieren sie sich im Lymphsystem durch schnell aufeinanderfolgende Teilungen und marschieren als Ersatzarmee in den Blutstrom. Ihre Aufgabe ist es den Körper gegen jeden Eindringling zu verteidigen. Diese Tätigkeit ist von aussen wahrnehmbar, denn die Lymphknoten sind dann geschwollen.

 

Das Lymphsystem umfasst die Gesamtheit aller Lymphbahnen sowie die lymphatischen Organe. Dazu gehören Milz, Thymusdrüse, Rachenring, Lymphknoten und Partien des Darmes.

 

Die Wirkung von MLD:

  • Ein Drainagesystem zum Abtransport überschüssiger Flüssigkeit sowie der lymphpflichtigen Stoffe, die wegen ihrer Grösse nicht über die venösen Kapillarwände aufgenommen werden können, z.B.: Fette, grosse Eiweissmoleküle, lebende und tote Zellen, Zelltrümmer, Fremdkörper, Bakterien, Stoffwechselendprodukte.

  • Abwehr- und Filterorgan in den Lymphknoten

 

Dr. med. J. Asdonk gründete 1967 die Gesellschaft für manuelle Lymphdrainage, die Vorgängergesellschaft der heutigen "Deutschen Gesellschaft für Lymphologie".

 

Meine persönliche Buchempfehlung ist von:

Dr. med. Ulrich Herpertz
Ödeme und Lymphdrainage Diagnose und Therapie von Ödemkrankheiten

Seestern-Massagepraxis GmbH  
Egelseestrasse 40
8280 Kreuzlingen
Tel +41 (0)71 688 99 05

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