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DAS REICH DER MITTE

 

 

China mit einer Gesamtfläche von weit mehr als 9'500 000 km2, Tibet mit eingerechnet, ist nach Russland und Kanada das drittgrösste Land der Erde. Mit mehr als einer Milliarde Einwohnern ist es auch das bbevölkerungsreichste Land mit einer schnell wachsende Kulturströmung. Diese Zivilisation zählt zu den ältesten der Welt und war jahrtausendelang allen anderen kulturell und technisch weit voraus.

 

Es besteht dadurch auch kein Erstaunen, dass sich die Chinesen schon früh als Elitevolk betrachteten, welches nach ihrer eigenen Vorstellung im Zentrum der Welt lebt. Dem entsprechend nannten sie das Territorium, welches sie bewohnten Zhong Guo – Reich der Mitte.

 

Zu den bemerkenswertesten Eigenarten der chinesischen Kultur gehört seit vielen Jahrtausenden die Förderung von Wissbegierde, Erfindungsgeist und Handfertigkeiten. Über Jahrtausende hinweg erwies sich das Reich der Mitte als eine reich sprudelnde Quelle bahnbrechender Erfindungen, von denen viele auf den alten Handelswegen - wie die Seidenstrasse - auch den Weg nach Europa fanden. Damit hatte China einen sehr grossen Einfluss auf die moderne Entwicklung in unserer westlichen Welt.

 

China kann auf eine sehr alte Tradition der Gelehrsamkeit stolz sein. Sie ist das Werk einer Reihe verehrungswürdiger Weiser und Philosophen. Vor allem Konfuzius mit seiner Zivilethik für die Herrscher und Bürger des chinesischen Reiches und die Väter des Taoismus, die den „Weg“ = „Tao“, zur persönlichen Entwicklung suchten. Im Grossen und Ganzen ist China kaum durch Mystiker und religiösen Visionären mit deren Bekehrungsehrgeiz beeinflusst worden. Vielleicht besteht gerade deswegen eine so grosse religiöse Toleranz.

 

In China lebt noch eine andere Tradition, die vielleicht schon in der Bronzezeit gepflegt wurde und sich in Form wie Ahnenkult, Magie, Alchemie, Schamanismus und Geisterglauben äussert. Die systematische Ausformung entstand erst beim Kontakt mit dem Konfuzianismus, dem Taoismus und schliesslich mit dem Buddhismus.

 

Allmählich haben sich alle diese Überlieferungen gegenseitig beeinflusst und sind miteinander
verschmolzen. Daraus entstand die einzigartige chinesische Mischung aus taoistischer Philosophie, konfuzianischer Morallehre, Volksglauben und  buddhistischen Ritualen, wobei jede Volksgruppe ihre speziellen Vorlieben hat.

 

Bei einem so riesigen Land wie China, das zudem so viele Landschaftstypen in sich vereinigt, verwundert es nicht, wenn auch die Bevölkerung alles andere als gleich-förmig ist. Vielfältig ist nicht nur das Aussehen der Menschen, dasselbe gilt auch für ihren stammesgeschichtlichen Hintergrund, die Religion, ihre Kultur und Sprache.

 

Es leben nicht weniger als 55 anerkannte Minderheiten, welche auf Chinas Gesamtbevölkerung von etwa 1,2 Milliarden Einwohnern bezogen, nur 8% ausmachen. Wer nicht zu den Minderheiten gehört, betrachtet sich als Han-Chinesen. Dabei gibt es auch unter den Han-Chinesen grosse physiognomische und kulturelle Unterschiede. Ihre Sprachen sind zwar verwandt, unterscheiden sich aber ebenfalls von Region zu Region.

 

Es gibt sieben unterschiedlich klingende Hauptsprachen (nicht Dialekte, wie es oft fälschlich heisst), die aber in schriftlicher Form alle annähernd gleich aussehen, da die chinesische Schrift eine Symbolschrift ist. Die frühesten über 3'000 Jahre alten chinesischen Schriftzeichen waren einfache Bilder.

 

Allmählich entwickelte man kompliziertere Zeichen, mit denen auch abstrakte Begriffe und Ideen ausgedrückt werden konnten. Inzwischen ist diese Entwicklung so weit fortgeschritten, dass man in einem modernen Schriftzeichen kaum noch das ursprüngliche Bild erkennt. Dieses geniale Schriftsystem trug nicht nur wesentlich zur Erhaltung von Chinas politischer Einheit bei, es ermöglichte auch schon sehr früh die Verbreitung philosophischen Gedankenguts.

Die Harmonie in der Natur ist etwas Gegebenes.
Die Harmonie in dir selbst musst du erschaffen.

Die Traditionelle Chinesische Medizin TCM

 

Die TCM hat eine mehr als 2’000-jährige Tradition und ist nebst der westlichen, wissenschaftlich orientierten Medizin das zweite wichtige medizinische System in China. Diese beiden Arten der Diagnostik und Behandlung werden in China ergänzend eingesetzt. Im Gegensatz zur Naturmedizin unserer Vorfahren hat sich die TCM beständig weiterentwickelt. Heute ist sie ein komplexes diagnostisches und therapeutisches System mit einem ganzheitsorientierten Ansatz.

 

Oft heisst es, dass sich die westliche Medizin zwar gut auf das Klassifizieren, das Diagnostizieren und das Behandeln von Krankheitssymptomen verstehe, aber das ihr eine übergreifende Theorie für den Begriff „Gesundheit“ fehle. Die TCM basiert dagegen gerade auf einer solchen Theorie. Sie besagt, dass Gesundheit ein harmonischer Zustand zwischen den unterschiedlichen Körperkräften ist und beruht auf einer ganzheitlichen Betrachtungsweise.

 

Ungefähr im 5. Jahrhundert vor Christus entwickelten sich die beiden wichtigsten philosophischen Schulen, der Konfuzianismus und der Taoismus in der chinesischen Kultur. Beide prägten die TCM in entscheidendem Masse. Die Fünf-Elemente-Lehre (Wandlungsphasen) hat ihre Wurzeln im Konfuzianismus.

 

Während Konfuzius genaue Lebensregeln vorgab, äusserte sich Laotse in seiner Philosophie mehr theoretisch. Hauptwerk des Taoismus ist das berühmte „Tao Te King“. Eine grundliegende Idee des Taoismus ist die Harmonie zwischen Mensch und Kosmos. Hier hat die Theorie von Yin und Yang ihren Ursprung.

 

Der Mensch als Mikrokosmos im Kosmos,
der Kosmos als Mikrokosmos im Menschen.

Die Lehre besagt, dass der Mensch gesund ist, wenn Yin und Yang im Gleichgewicht zueinander stehen. Yin und Yang verkörpern zwei Gegensätze, die nur miteinander existieren können und zusammen ein Ganzes ergeben.

 

Dann kann die Lebensenergie Qi (Chi) ungehindert im Körper fliessen. Anders ausgedrückt: „Ohne Blockaden / Ungleichgewicht kein Schmerz.“

Gesundheit bedeutet die Fähigkeit,die innere Harmonie aufrechtzuerhalten.

 

 

Die Behandlungsmethoden in der TCM:

  • Therapie mit Nadeln und Hitze = Akupunktur und Moxabehandlung

  • Therapie mit Naturstoffen = Arzneimitteltherapie / Kräutermedizin

  • Therapie mit den Händen = Tui Na-Massage

  • Entspannung, Körperbewusstsein und Meridiangymnastik durch meditative Atem und Bewegungsübungen = Qi-Gong / Tai Chi Ch’uan

  • Behandlung durch Nahrungsmittel und Lebensführung = chinesische Ernährungslehre

 

Ziel einer Behandlung mit TCM ist:

Das durch verschiedene Ursachen entstandene Ungleichgewicht auszubalancieren und die Energie / Qi wieder als wichtige Voraussetzung zur Vorbeugung und Krankheitsbekämpfung zum ungehinderten Fliessen zu bringen. Weiter soll die Widerstandsfähigkeit gestärkt werden.

 

Auf das Gleichgewicht kommt es an:

 

In allem den richtigen Mittelweg finden, insbesondere zwischen Anspannung und Entspannung. Nur wer die Extreme meidet, bleibt gesund und in seinem eigenen Zentrum. Dort findet er sich selbst – als untrennbare Einheit von Körper, Geist und Seele.

 

YIN UND YANG


Wird als das universale Weltgesetz der Polaritäten bezeichnet. Eine grundlegende
Erkenntnis der Chinesen ist, dass in der wahrnehmbaren Welt nichts entstehen kann, ohne dass nicht auch gleichzeitig sein polares Gegenteil existiert.


Yin und Yang stehen als Symbole für einander entgegengesetzte Prinzipien und befinden sich in regelmässigem Wechsel: Auf Bewegung folgt Ruhe, auf Einatmen folgt Ausatmen. Das eine kann ohne das andere nicht sein, männlich und weiblich.


Yin und Yang stellen gegensätzliche Stadien von Abläufen und Zyklen dar.

 

Dies kann am Beispiel des Tagesablaufes anschaulich erklärt werden:


Am Mittag, wenn die Sonne am Höchsten steht und am Wärmsten scheint, ist das Yang in seiner grössten Fülle. Am Nachmittag und gegen Abend in der Dämmerung nimmt das Yin immer mehr zu und ist um Mitternacht auf seinem Höhepunkt, um gegen den Morgen hin bis zum nächsten Mittag wieder dem Yang zu weichen, der Zyklus beginnt wieder von vorne.


Diese Gegensätzlichkeit ist aber nicht absolut, sondern relativ zu verstehen. Nichts ist ganz Yin oder Yang, alles enthält auch den Keim seines Gegensatzes. Auch ist eine bestimmte Yin-Yang-Eigenschaft nicht für sich allein gegeben, sondern nur in Bezug zu etwas anderem. Alles enthält also sowohl Yin als auch Yang, aber nicht in einem bestimmten, starren Verhältnis, sondern in einem dynamischen, sich ständig wechselnden Gleichgewicht.

 

Geraten entweder das Yin oder das Yang aus dem Gleichgewicht, so ändert sich auch ihr Verhältnis zueinander. Überwiegt das Yin, so nimmt das Yang ab, das heisst ein Yin-Überschuss verbraucht Yang; ebenso verbraucht ein Yang-Überschuss das Yin.

 

Jeder Körperteil kann entweder dem Yin (der Rumpf, die Vorderseite und die tiefen Schichten) oder dem Yang (der Kopf, der Rücken und die Körperoberfläche und Muskulatur) zugeordnet werden. Ebenso die einzelnen Organe. Yang-Organe haben die Funktion der Aufnahme, Umwandlung und Ausscheidung, sie extrahieren aus der Nahrung die lebenswichtigen Substanzen. Yin-Organe haben die Aufgabe diese vitalen Substanzen zu speichern.

In der TCM gibt es die „drei Kostbarkeiten“

 

JING

 

Die Lebensessenz wird auch als Samen des Lebens bezeichnet und ist die Kraft des Wachsens sowie der menschlichen Konstitution und der Fortpflanzung. Sie ist in ihrer Quantität gegeben und kann nicht erneuert werden. Sie kann aber durch eine gesunde Lebensführung, welche Exzesse in den verschiedenen Aktivitäten vermeidet, positiv beeinflusst werden.

 

QI

 

Nach chinesischer Vorstellung ist der ganze Kosmos von einer feinstofflichen Substanz durchzogen – der Lebensenergie Qi, die alles Lebendige bedingt. Auch in uns fliesst Qi, welches auch die geistige und seelische Energie jedes Lebewesens umfasst. Qi ist die Kraft, die innerhalb und ausserhalb des Körpers alles steuert. Qi ist die Wurzel aller Energie. Harmonie und Gleichgewicht hängen vom gleichmässigen und ununterbrochenen Fluss des Qi ab. Es zirkuliert entlang den Meridianen / Leit-, Energiebahnen und verbindet alle inneren Organe miteinander.

Ursprungs-Qi

 

Es wird von den Eltern ererbt und hat seinen Sitz in den Nieren. Es ist die Grundlage aller Energien im Körper und wie die Jing-Essenz wichtig für unsere Vitalität und Stärke. Das Ursprungs-Qi wird im Verlauf des Lebens verbraucht und kann nicht regeneriert werden, deshalb ist ein sparsamer Umgang durch eine gesunde Lebensführung wichtig, um auch im Alter noch vital und gesund zu bleiben.

 

Nahrungs-Qi / Atem-Qi

 

Qi kann vom Körper aufgenommen werden aus der Nahrung und der Atemluft. Diese erworbenen Formen von Qi werden dann durch verschiedene Transformations- und Verfeinerungsprozesse zum sogenannten Nähr-Qi und Abwehr-Qi umgewandelt. Das Nähr-Qi zirkuliert im Körperinnern in den Meridianen und hat eine enge Beziehung zum Blut. Das Abwehr-Qi zirkuliert an der Körperoberfläche unter der Haut, ausserhalb der Meridiane.  Seine wichtigste Funktion ist die Abwehr von äusseren, krankmachenden Faktoren wie Wind, Kälte, Feuchtigkeit usw.. Gesundheit ist von einem reibungslosen, ungestörten Fluss der verschiedenen Formen des Qi abhängig. Fehlt Qi oder ist sein Fluss unterbrochen, so werden wir krank.

 

SHEN

 

Mit dem Begriff Shen werden in der TCM die emotionalen, intellektuellen und spirituellen Aspekte des Menschen bezeichnet, das heisst, die gesamte psychische Aktivität einschliesslich der Emotionen, aber auch das Bewusstsein, das Gedächtnis, das Denken und der Schlaf. Nach Vorstellung der TCM wird Shen im Herzen gespeichert und zeigt sich in den Augen.  Die geistige Kraft Shen kann blühen, wenn Jing und Qi ausreichend vorhanden sind. Die Lateiner nannten dies „Gesunder Geist im gesunden Körper“.

 

MERIDIANE

 

Nach Wissen der TCM gibt es 20 untereinander verbundene Leitbahnen/Meridiane, welche die Oberfläche unseres Körpers in einem dichten Netz überziehen.  Sie verbinden das Körperinnere mit seinen äusseren Partien und gewährleisten die Kommunikation zwischen den Organen.  In diesen Meridianen fliesst die Lebensenergie Qi, die an bestimmten Punkten nahe an die Oberfläche gelangt. Hier wird die Akupunktur angesetzt. Es gibt zwölf Haupt-Meridiane die paarweise (Yin-Yang) in Verbindung mit zwölf inneren Organen stehen sowie acht aussergewöhnliche Meridiane.

 

FÜNF ELEMENTE

 

Die Theorie der fünf Elemente wird auch Theorie der Wandlungsphasen genannt. Sie besagt, dass Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser die grundlegenden Elemente sind. Aus ihnen sich die materielle Welt zusammensetzt und die in dynamischer Beziehung zueinander stehen. Dabei werden zwei wichtige Kreisläufe innerhalb dieser Elemente beschrieben:

 

Zyklus der gegenseitigen Erzeugung:
Das Feuer hinterlässt Asche und gibt Erde,
in der Erde gibt es Metall. Mineralien sind Bestandteile des Wassers,
dieses nährt die Pflanzen und ergibt Holz,
das sich verbrennen lässt und Feuer erzeugt usw..

Zyklus der gegenseitigen Kontrolle:
Holz kontrolliert Erde (ein Baum der Erde um seine Wurzeln hat),
Erde kontrolliert Wasser (Land begrenzt Wasser),
Wasser kontrolliert Feuer (Brände löschen),
Feuer kontrolliert Metall (im Ofen schmilzt Gold),
Metall kontrolliert Holz (die Axt fällt den Baum)
und wieder schliesst sich der Kreis.

Dabei wird jedem Element eine bestimmte Jahreszeit, Himmelsrichtung, Farbe, Geschmack, Klima, Entwicklungsphase, Zahl, Planet, Lebewesen, Sinnesorgan, Gewebe, Emotion, Geräusch und so weiter zugeordnet.

 

AKUPUNKTUR


Auf den Meridianen befinden sich 365 genau definierte Stellen, die Akupunkturpunkte. Durch diese Punkte wird der entsprechende Meridian mittels Akupunkturnadel von aussen erreicht und auf bestimmte Weise beeinflusst.  Mit der Stichtechnik kann die Wirkung auf den Meridian gesteuert werden. Die Akupunktur kann stimulierend oder sedierend eingesetzt werden. Die Akupunktur wirkt schmerzlindernd und entwickelt mittelfristig eine Langzeitwirkung.

 

MOXIBUSTION


Die Moxibustion behandelt, meist in Kombination mit Akupunktur, Krankheiten durch die Anwendung von Hitze an Akupunkturpunkten oder bestimmten Organen des Körpers. Moxibustion wird auch zur Vorbeugung von Krankheiten angewendet. Als Material wird Moxawolle in Form von Zigarren oder kleinen Kegeln benutzt, die aus getrockneten und gepressten Blättern des Beifusses bestehen.

 

OHRAKUPUNKTUR


Ist eine besondere Form der Akupunktur. Sie wird zu den sogenannten Reflextherapien gezählt. Das bedeutet, dass durch Stimulationen bestimmter Punkte am Ohr entsprechende, korrespondierende Zonen und Organe im Körper beeinflusst werden können. Die Wirkungsweise der Ohrakupunktur kann mit der Reflexzonentherapie am Fuss / an der HandHand verglichen werden.

 

AKUPRESSUR


Akupressur ist das Massieren der Akupunkturpunkte mittels verschiedener Drucktechniken, deren Wirkung gegenüber der Akupunktur etwas vermindert ist. Sie ist für Kinder oder zur Selbstanwendung zu Hause besonders geeignet.

 

KRÄUTERMEDIZIN


Die Arzneimitteltherapie gilt als eines der wichtigsten Verfahren in der TCM, die vor allem zur Behandlung innerer Erkrankungen eingesetzt wird. Insgesamt kennt die chinesische Medizin über 2’000 verschiedene Heilmittel, einige Hundert davon werden regelmässig angewandt.

 

Je nach Diagnose kommt immer eine Kombination aus mehreren Arzneien in ganz bestimmter Zusammensetzung zum Einsatz. Die Kräuter werden für jeden einzelnen Patienten individuell gemäss dem Befund zu verschiedenen Rezepturen zusammengestellt.

 

In China werden die Arzneien als sogenanntes Dekokt (eine Art Sud), in Tablettenform oder als Salben, Pflaster oder Tinkturen gebraucht.

 

In Europa kommen häufig Extrakte in Form eines heissen Aufgusses zur Anwendung, daher stammt auch der nicht korrekte Ausdruck des “chinesischen Arzneimitteltees“.

SCHRÖPFEN

 

Die Akupunktur kann auch durch das Schröpfen unterstützt werden. Hierbei wird die Hautoberfläche durch Auflegen von erhitzten Glaskugeln, die beim Abkühlen ein Vakuum bilden, angesaugt und so die Durchblutung angeregt. Ausserdem können krankheitsverursachende Umweltfaktoren ausgeleitet werden.

QI-GONG UND TAI-CHI


Eine wichtige Rolle in der traditionellen chinesischen Medizin spielt auch die regelmässige Bewegungstherapie. Durch Atemübungen und langsame, sanfte Bewegungen werden Yin und Yang ausgeglichen und das Qi im Körper gebündelt und stimuliert.

 

Bei der Untersuchung und Diagnosestellung konzentriert sich die TCM-Fachperson auf folgende vier Kriterien:

  • Inspektion (Zunge, Hautfarbe, Verhalten, Konstitution etc.)

  • Hören / Riechen (wie spricht der Patient, seufzt er, schnappt er nach Luft, wie riecht er, sein Atem usw.)

  • Patientenbefragung (Vorgeschichte, familiäre und soziale Situation)

  • Palpation (Untersuchung durch Betasten Haut, Puls etc.)

 

Die TCM unterteilt die Behandlung in


    innere Anwendung mit Einnahme chinesischer Kräutermedizin
    äussere Anwendung mit Akupunktur, Moxibustion, Tui-Na Massage, Schröpfen Kräuterbädern /

 

Kräuterumschlägen

 

Grundsätzlich wird auch gesunder Lebensführung sowie ausgewogener Ernährung viel Bedeutung beigemessen. Die Dauer einer Behandlung ist unterschiedlich, sie richtet sich danach, wie lange ein Leiden schon besteht. In der Regel werden akute Leiden mit einigen wenigen Sitzungen behandelt, bei chronischen Leiden braucht es zehn und mehr Sitzungen.

 

TUI-NA MASSAGE zählt mit der Akupunktur und der Kräutermedizin zu den wichtigsten Behandlungsmethoden der TCM.

 

  • Die Wirkung der Tui-Na Massage

  • Beseitigung von Meridian-Obstruktionen, Verstopfung, Stauung

  • Regulierung von Qi und Xue / Blut

  • Ausgleich von Yin und Yang

  • Pflege der inneren Organe

  • Belebung der Blutzirkulation, Eliminieren der Blutstasen, Blutstauung, Blutstillstand

  • Wiederherstellung und Behandlung der verletzten Weichteile

  • Linderung von Krämpfen und Schwellungen, Stillen von Schmerzen

  • Stärkung der Abwehrkraft des Körpers

  • Ausleitung schädlicher Umwelteinflüsse, zur Krankheitsvorbeugung und Pflege der Gesundheit

 

Kontraindikationen der Tui-Na Massage

 

  • Umgebung einer Krebsgeschwulst

  • An/über einer Frakturstelle

  • Umgebung einer inneren und äusseren Blutung

  • Im Bereich von Hautverletzungen und Hauterkrankungen

  • Während der Schwangerschaft ist die Manipulation der Bauchregion und des hinteren, unteren Rückenbereiches nicht erlaubt

  • Infektionen des Bewegungsapparates / Tuberkulose etc.

  • Akute Verletzungen der Wirbelsäule ohne klare Diagnose

  • Herz-, Leber-, Lungen- und Nierenerkrankungen

  • Bei starkem Hungerzustand, starker Erschöpfung und starker Schwäche

  • Bei Psychosen

 

Seit Herbst 2007 versuche ich die Tui-Na Massage-Griffe in meine Therapie-Behandlung zu integrieren. Meine Ausbildung zur Tui-Na Masseurin, erhielt ich durch die Stiftung für TCM MediQi AG, Chur, Exklusivpartner des Staatsministeriums für TCM der Volksrepublik China (www.mediqi.ch).

 

In China dauert die Ausbildung zum TCM-Therapeuten (Vollzeitausbildung) mehrere Jahre. In Europa können in Tageskursen verschiedene Teilabschnitte gelernt werden.

 

„Übung macht den Meister“ - In diesem Sinne ist die TCM ein Schulungsweg für das Leben.

Nach dieser Zusammenfassung aus der Fülle der TCM erhält man einen kleinen Eindruck vom unendlichen Reichtum dieser Heilungsmöglichkeiten. Wobei sie nicht den Anspruch der Vollkommenheit erhebt. Vieles konnte ich auch den persönlichen Erfahrungen in Auszügen aus den Gesprächen mit Dr. chin. Rong Yu entnehmen.

www.tcmswiss.ch

LITERATURVERZEICHNIS

Verlag das Beste
ISBN 3 87070 733 xGeheimnisvolles China

Dr. Erich Wühr


ISBN 3 9807 6110 xTraditionelle Chinesische Heilkunst
Gesundheit und langes Leben mit der chinesischer Medizin

Beatrice Wagner
Dr. med. Günter Gerhardt


ISBN 3 442 16717 5Traditionelle Chinesische Medizin
Sanftes Heilen aus dem Fernen Osten

Linda Gross


ISBN 978 3 86756 007 8Gesundheit aus dem alten China
Fernöstliches Heilwissen in Theorie und Praxis

Ted J. Kaptchuk

 

ISBN 978 3 596 17123 1Das grosse Buch der chinesische Medizin
Die Medizin von Yin und Yang in Theorie und Praxis

Weizhong Sun / Arne Kapner

 

ISBN 978 3 8304 5385 7Praxis der Tuina-Therapie
Atlas zur Behandlung von Erwachsenen und Kindern

Andrea Bär / Felix Angst
Yiming Li / André Aeschlimann

 

ISBN 3 8304 2111 7Traditionelle Chinesische Medizin bei rheumatischen
Krankheiten

P. M. Perspektive

 

ISBN: 0935-9400Phänomen der Heilkunst

Chao-Hsiu Chen

 

ISBN 3 491 45058 6Vom Geheimnis echter Lebensfreude

Lanto

 

ISBN 3 7699 0521 0Der Drachenweg des Shao-Lin
Der alte Pfad des neuen Zeitalters

Philip Kapleau
O.W. Barth VerlagDie drei Pfeiler des Zen
Lehre-Übung-Erleuchtung

Petra Kobayashi
IrisianaDer Weg des T’ai Chi Ch‘uan

Kenneth Cohen

 

ISBN 3 8289 4883 9Qi Gong
Grundlagen-Methoden-Anwendung

Inka Jochum

 

ISBN 3 485 00896 6Nie mehr müde

Verena Reichle

 

ISBN 3 596 12146.9Die Grundgedanken des Buddhismus

Ingrid Schlieske

 

ISBN 3 920788 37 0Japanisches Heilströmen
Altes Volkswissen zur Selbsthilfe

Seestern-Massagepraxis GmbH  
Egelseestrasse 40
8280 Kreuzlingen
Tel +41 (0)71 688 99 05

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